Namen, Geschäfte, Geschichte
Zuerst ist hier der Namensfindung und dem Ursprung der Gassennamen Platz gewidmet, In den einzelnen Menüpunkten, finden sie dann die Details zu jeder Gasse
In dieser Rubrik finden sie Fotos von Gasseln, aber auch eine möglichst umfassende Auflistung von Geschäften an den verschiedenen Adressen. Zunächst war das auf 2 völlig getrennte Rubriken und Beiträge verteilt, es gehört aber doch eigentlich zusammen. Alteingesessen, aber auch schon länger zugezogene verbinden immer Gassen mit den Geschäften dir dort waren oder noch sind.
Neu Zugezogene sollen eine Möglichkeit erhalten sich vorzustellen was in "ihrer" Gasse alles an Geschäfts angesiedelt war, aber auch wie sie ausgesehen hat, daher der 'Versuch alles zusammenzulegen, ich hoffe er ist geglückt.
Einige Schmankerl hier als Kostprobe
Kaisermühlen Gassen und ihre Namen (inkl. Franz Joefs Land)
Am Kaisermühlendamm
seit 1872, Ansiedlung der Schiffmüller, die am Kaiserwasser ihre Mühlen betrieben und nach der Donauregulierung den Grund zur Siedlung Kaisermühlen legten.
Am Kaiserwasser
der schmale Weg zwischen Kaiserwasser und dem Arcotel
Anglerweg
1978 benannt nach einem einst hier befindlichen beliebten Angelplatz. Der Weg hieß vorher Fischerweg.
Bellegardegasse
1874 benannt nach dem Feldmarschall und Staatsmann Heinrich von Bellegarde (1757–1845); er befehligte 1809 in den Schlachten bei Aspern und Wagram das I. österreichische Armeekorps. Bellegarde war Präsident des Hofkriegsrates (1809–1813 und 1820–1825) sowie ab 1820 Staats- und Konferenzminister.
Berchtoldgasse
1873 benannt nach dem böhmisch-österreichischen Sozialmediziner und Philanthropen Leopold Graf Berchtold (1759–1809); er wirkte vor allem im böhmischen Buchlovice und war einer der Begründer der Berufs-Hygiene und der Unfallverhütung
Cholewkapark
seit 2012; Fläche östlich des Schüttauplatzes und westlich der "Alten Donau", im Bereich Moissigasse / Schüttauplatz; nach Ladislaus Cholewka; 11. November 1910 bis 1. April 1970; Obmann der Kinderfreunde in Kaisermühlen, Betriebsratsobmann der Wiener Wasserwerke, Funktionär der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten
Dampfschiffhaufen
1912 benannt nach dem gleichnamigen alten Flurnamen. Als Haufen bezeichnete man im Flussbett der unregulierten Donau angeschwemmte Schotter- und Sandinseln. In der Nähe des nördlichen Ausläufers dieses Haufens befand sich die Dampfschiffstation der DDSG
Eiswerkstrasse
1966 benannt nach den „Wiener Eiswerken“, die an der Einmündung des Kaiserwassers in die Alte Donau ein Eiswerk betrieben haben. Dieses war um 1930 noch auf dem Stadtplan verzeichnet, um 1960 aber durch die bestehende Sportanlage am Gotenweg ersetzt. Der Straßenname war auch zuvor schon nicht amtlich in Gebrauch
Ernst Sadil Platz
1994 benannt nach Ernst Sadil (1908–1991), Bezirkspolitiker (SPÖ), Obmann der „Naturfreunde Kaisermühlen“ (1945–1985).
Felix Bischof Weg
2002 benannt nach Felix Bischof (1912–1984), Bezirksrat (1959–1978, SPÖ).
Fischerstrand
1966 benannt nach der Gaststätte „Zum Fischerhaus“
Fischerweg
1993 benannt nach der Gaststätte „Zum Fischerhaus“
Gänsehäufelgasse
1909 benannt nach dem Gänsehäufel, einer bewaldete Sandinsel, die als Badeanlage genutzt wird. Der Name weist auf die ehemaligen „Haufen“ (angeschwemmte Inseln) hin, die vor allem der Gänsezucht gedient haben sollen. Die Gasse hieß zuvor bis 1909 Lobaugasse.
Gotenweg
1966 benannt nach dem germanischen Volksstamm der Goten
Julius Payergasse
benannt (nach 1912, vor 1935, Datum unbekannt) nach dem Offizier, Polarforscher, Alpenforscher und Maler Julius Ritter von Payer (1841–1915); gemeinsam mit Carl Weyprecht leitete er 1872–1874 die große Österreich-Ungarische Nordpolexpedition, die volkstümlich unter dem Namen „Payer-Weyprecht-Expedition“ bekannt ist. Sie führte zur Wiederentdeckung des „Rönnebeck-Landes“ und zu seiner Umbenennung in Franz-Joseph-Land. Bei der Namensgebung der Payergasse im 16. Bezirk Ottakring und der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne im 14. Bezirk Penzing wurde ebenfalls seiner gedacht. Nach ihm sind auch die Payerhütte am Ortler in Südtirol, die Payer-Spitze in Ostgrönland, das Payer-Land im Süden des König-Wilhelm-Landes und die Payergruppe in Neuschwabenland benannt. Siehe auch die Weyprechtgasse im 16. Bezirk Ottakring und die Nordpolstraße im 2. Bezirk Leopoldstadt. Franz Magenschein beschilderte sein am Kaiserwasser, einem Donau-Altarm, gelegenes Wirtshaus, von dem aus man den Ruderern auf der Alten Donau zuschauen konnte, 1874 zu Ehren der Polarforscher Franz-Josefs-Land; 1876 wurde auch der umliegende, heute nicht mehr bestehende Auwald an der Kagraner Reichsstraße (der heutigen Wagramer Straße), in dem das Wirtshaus zum Nordpol lag, so benannt und entwickelte sich zu einem „kleinen Prater“
Harrachgasse
1873 benannt nach dem Arzt Karl Borromäus Graf Harrach (1761–1829); er arbeitete als unbezahlter Primararzt im Institut der Elisabethinen in Wien (1814–1829) und widmete sich der Betreuung von Sträflingen und Armen, denen er auch Medikamente bezahlte. Sein Vermögen vermachte er den Armenanstalten in Wien
Jungmaisstraße
1873 benannt nach dem Jungmais (Jungwald)
Laberlweg
1994 benannt; schon länger in Gebrauch, möglicherweise nach dem Dialektausdruck „Laberl“ für den Fußball oder von den Brotlaiben, mit welchen die Schnitter (siehe Schnitterweg) versorgt wurden
Mendelssohngasse
1873 benannt nach dem deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847); er gilt als der weltweit erste Dirigent in heutiger Funktion und Gestalt, sowie als Begründer der ersten Musikhochschule in Deutschland und als der eigentliche Apostel der Werke Händels und J. S. Bachs. Die Gasse hieß von 1938 bis 1947 Mestrozzigasse.
Moissigasse
1955 benannt nach dem albanisch-österreichischen Schauspieler Alexander Moissi (eigentlich Aleksander Moisiu, 1879–1935); er war zwischen 1910 und 1930 der berühmteste Schauspieler im deutschsprachigen Raum und aufgrund seiner vielen Tourneen auch ein Weltstar. 1920 verkörperte er als erster bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle im Jedermann, für die er mit seinem „Lebenswandel, seiner Vorliebe für schnelle Autos, Villen und einem reichen Liebesleben" geradezu prädestiniert war. Die Gasse hieß zuvor Linnégasse.
Foto: Moissigasse vom Sadilplatz Richtung Schüttaustrasse
Nauschgasse
Dankenswerterweise wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass die Gasse schon lange vor der Geburt von Walter Nausch so hieß, Namensherkunft derzeit unbekannt. (ALTE Erklärung - FALSCH: 1957 benannt nach dem Fußballer Walter Nausch (1907–1957); er war eine zentrale Figur des legendären Wunderteams und gewann mit Austria Wien zweimal den Mitropapokal, den Vorläufer des Europapokals. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte er als Trainer der Nationalmannschaft das Team bei der Weltmeisterschaft 1954 mit dem 3. Platz zum größten Erfolg seiner Geschichte.)
Rudolf Huber Weg
2003 benannt nach Rudolf Huber (1924–1997), Gemeinderat und Bezirksvorsteher in Donaustadt, SPÖ, früher hieß diese Slatingasse (nach dem Forscher Rudolph Carl Slatin Pascha) und kurz durch einen Schreibfehler auch "Stalingasse"
Rudolf Nurejew Promenade
1998 benannt nach dem russisch-österreichischen Choreographen und Balletttänzer Rudolf Nurejew (1938–1993); er kam 1964 nach Wien, wo er bis 1988 als Tänzer und Choreograf am Wiener Staatsopernballett tätig war. 1982 nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft an.
Schiffmühlenstrasse
1873 benannt nach den ehemaligen Schiffmühlen, die dem Ort Kaisermühlen den Namen gaben
Schnitterweg
1994 benannt nach den Schnittern (Männer, die um die Jahrhundertwende auf der Alten Donau mit der Eisgewinnung beschäftigt waren).
Schödlbergergasse
nach Johann Nepomuk Schödlberger 1779-1853, er war ein Landschaftsmaler.
Schüttauplatz
1874 benannt nach der ehemaligen Donauinsel „Schütt“
Schüttaustrasse
1874 benannt nach der ehemaligen Donauinsel „Schütt“
Sinagasse
1877 benannt nach dem griechisch-österreichischen Unternehmer Simon Georg Freiherr von Sina (1783–1856); während der Napoleonischen Kriege gab er großzügige Kredite an die Österreichisch-Ungarische Monarchie und war zeitweise Botschafter Griechenlands in Österreich. Er holte den in Athen tätigen Architekten Theophil von Hansen für seine Projekte nach Wien, der u. a. das Parlament entwarf. Ab 1836 finanzierte Sina den Bau der „Wien-Raaber Eisenbahn“, aus der später die Südbahn und die Ostbahn hervorging. Die Gasse hieß zuvor Jägergasse.
Wagramer Strasse
früher Kagraner Reichsstrasse
Weissauweg
Die Weissau, auch Weissauweg, usw. ist lt. Gemeindeverzeichnis nach einem Flurnamen benannt. Da sieht man wieder wie wenig die Gemeinde oft selber über ihre Stadt weiß. Wer schon einmal ein wenig in der Geschichte Kaisermühlens gestirdelt hat, der wird dann darauf kommen, dass das Augebiet nach der früheren Besitzerin Theresia Weiss benannt ist, aber lesen wir lieber ein Zitat aus der Kaisermühlen Chronik von Johann Bastel:
"Sie befand sich an jenem Platz, wo heute der Goethehof steht und umschloss weiters noch das Gebiet des Sportplatzes des SV Donau, sowie die Strandhäuser am Laberlweg und die Bootsvermietungen. Diese schöne und dichte Au mit ihren alten Erlen, Buchen, Ulmen und vielen Sträuchern, war ein beliebter Erholungsplatz der Bevölkerung. Anfangs der Neunzigerjahre wurden dort große Wiesenfeste abgehalten.
Die ursprünglichen Besitzer der Weissau waren der Onkel und die Tante meiner Frau (der Frau von Johann Bastel): Kaspar und Theresia Weiss, die in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts eine Milchmeierei in den Häusern Am Kaisermühlendamm 85 und Schiffmühlenstraße 70 (es war dort eine große Anzahl von Kühen eingestellt), betrieben. Die Au wurde als Weideplatz und zur Heugewinnung genutzt – daher der Name „Weissau“."
Ich habe daher ebenfalls den SV Donau, usw. einbezogen.
Oftmals sind Leute wegen der Nummerierung verwirrt, daher auch hier ein kleines Bild mit dem Verlauf "um die Schreamsn", zumal das Ende eigentlich Wiese ist. Offiziell wurde der Name 1994, inoffiziell hieß der Weg aber schon lange so.